Bilbao
Während unserer Nordspanienreise haben wir natürlich auch Bilbao besucht. Bilbao verbindet man natürlich mit dem Guggenheimmuseum, und das auch völlig zurecht, denn es prägt das Bild der Stadt maßgeblich und schaut einfach von den verschiedensten Perspektiven gigantisch aus. Trotzdem hat Bilbao noch viel mehr zu bieten.
Das Guggenheimmuseum
Das Guggenheimmuseum ist natürlich weltberühmt, es ist eines der drei Museen (neben New York und Venedig), welche von der Solomon R. Guggenheim Foundation gestiftet wurden. Das Museum zeigt Moderne Kunst und beheimatet Dauer-, und Sonderausstellungen, darunter vor allem Installationen und Videokunst, es gibt aber auch immer wieder Räume mit Malerei.
Das Gebäude selbst wurde von dem Architekten Frank O. Gehry entworfen und ich persönlich finde das Gebäude einfach nur beeindruckend.
Das Innere
Steht man im Inneren des Museums, im Atrium, ist man von Treppen, weißen Säulen und einem gläsernen Aufzug umgeben. Durch hohe Fenster hat man einen wunderbaren Blick auf den vorbeiziehenden Fluss. Herrlich!
Die Ausstellungen waren auch absolut interessant, von Videokunst von Refik Anadol (WOW) über Malereien von Helen Frankenthaler bis zu brasilianischer Kunst, allerdings waren das alles Sonderausstellungen, also möchte ich darüber gar nicht so viel berichten, da sie wahrscheinlich gar nicht mehr ausgestellt sind, wenn ihr dort seid.
Zu einer total coolen Dauerausstellung gehört "The Matter of Time" von Richard Serra, welche im Erdgeschoss ausgestellt ist. Dabei handelt es sich um geometrische Skulpturen aus Stahl, die so aufgebaut sind, dass man durch sie hindurchgehen kann. Es fühlt sich so an, als ob man durch ein Labyrinth gehe, ohne zu wissen, wann das Ende kommt, oder durch eine Spirale, die immer enger wird. Manchmal ist mir etwas komisch geworden, als ich durchgehangen bin, aber es ist trotzdem ein ganz interessantes Gefühl. Auch der Blick vom ersten Stock auf diese Installation ist toll.
Man sollte auf jeden Fall genügend Zeit mitbringen, um sich durch das Museum treiben zu lassen, und auch den Bau von Innen genießen zu können. Wir haben uns Tickets online bestellt, so mussten wir nicht anstehen, allerdings waren wir auch gleich zu Beginn der Öffnungszeiten dort. Der Eintrittspreis liegt bei 18 Euro, geöffnet ist das Museum von Dienstag bis Sonntag, 10 Uhr bis 19 Uhr. Nähere Informationen findet ihr hier: https://www.guggenheim-bilbao.eus/en/hours-and-admission.









Das Äußere
Wahnsinnig gut hat mir das Museum von Außen gefallen. Ich habe es von allen Seiten und Perspektiven fotografiert und es hat mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Das Museum hat einen unglaublichen Bau, das einem Schiff ähnelt, aber auch Ähnlichkeiten mit einer Blume aufweist (zumindest von oben, der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt...). Bei dem Material handelt es sich unter anderem um Titan, welches in der Sonne wunderschön leuchtet und die Besonderheit dieses Gebäudes nochmal mehr unterstreicht.
Vor dem Museum steht das Kunstwerk "Puppy" von Jeff Koons, ein riesiger mit Blumen geschmückter Welpe. An der Flusspromenade direkt vor dem Guggenheimmuseum steht eine riesige Spinne, welche von Louise Bourgeois, durch das Kunstwerk "Maman" erschaffen wurde. Man kann unter dieser Spinne hindurch gehen und hat dabei einen tollen Blick auf das Museum und den Fluss.
Abandoren Errepublika Parkea
Die Parkanlage befindet sich direkt am Guggenheimmuseum und lädt zu Spaziergängen ein, außerdem befindet sich hier ein Spielplatz und ein kleines Café.
Die Brücken - tolle Ausblicke
Das Guggenheim ist von Brücken umgeben, diese bieten sich natürlich für tolle Ausblicke auf das Museum an. Herrliche Blicke bekommt man auf den Brücken "Puente de la Salve" (eine ganz tolle Brücke mit einem roten Bogen, auch genannt "Arcs Rouge"), "Pasarela Pedro Arrupe Zubia" und "Zubizuri Rubia", für fotobegeisterte Menschen, sind alle Brücken ein Muss.
Die Promenade
Auf der Promenade "Ingelesen Landako Kaia" spaziert man herrlich schön am Fluss entlang, vorbei am Guggenheimmuseum. Überquert man dann die Brücke "Zubizuri Zubia" kann man auf der gegenüberliegenden Flusspromenade wieder zurückgehen und bekommt nochmal einen wunderschönen Blick auf das Museum.
Diesen kleinen Spaziergang kann ich nur empfehlen und gehört vor oder nach einem Museumsbesuch einfach dazu.
Noch ein Tipp: Besonders toll sieht das Museum in Kombination mit den Brücken morgens und in der Abenddämmerung aus.











am Fluss entlang - vorbei an Brücken und Wasser
Neben des beeindruckenden Guggenheimmuseums prägen auch der Fluss Nervión und die Brücken maßgeblich die Skyline Bilbaos. Für mich als großen Brücken-Fan ist Bilbao daher eine super Stadt, um viele Fotos zu schießen, herumzuspazieren und die unterschiedlichsten Ausblicke zu genießen.
Die Brücken
Die wohl auffälligste Brücke ist die "Puente La Salve". Mit einem roten Tor und Stahlseilen steht sie direkt neben dem Guggenheimmuseum, beides zusammen bildet ein herrliches Ensemble. Ich bin natürlich auf die Brücke hinaufgegangen, und hatte so einen tollen Blick auf das rote Tor, das Guggenheimmuseum und den Fluss.
Eine weitere beeindruckende Brücke ist "Zubizuri Zubia", eine geschwungene Stabbogenbrücke, die beide Uferseiten miteinander verbindet. Der Blick auf der Brücke durch die Bögen ist toll, dabei noch die modernen Gebäude der Neustadt im Hintergrund, ergibt einen tollen Anblick. Aber auch ein Blick von den Uferseiten auf die Brücke selbst lohnt sich.
"Pasarela Pedro Arrupe Zubia" ist eine weitere Brücke, die beide Uferseiten miteinander verbindet. Da sich diese Brücke nahe am Guggenheimmuseum befindet, ergattert man hier auch nochmal schöne Ausblicke auf das Museum und den angrenzenden Park.
Von der "Puente Del Arena" hat man den Fluss und die Brücke "Zubizuri Zubia" in bestem Blick.








Spaziergänge am Fluss
Einen Spaziergang am Fluss kann ich nur empfehlen, beide Uferseiten sind absolut sehenswert, daher lohnen sich gleich mehrere Spaziergänge. Am besten auch mal direkt am Morgen, um das herrliche Morgenleuchten zu genießen, oder am Abend spazieren, wenn es dunkel ist und die Stadt glitzert.
Auf der Seite "Ingelesen Landako Kaia" spaziert man direkt am Guggenheimmuseum, auf der gegenüberliegenden Seite "Avenida Universidades" hat man hingegen einen super Blick auf das Museum und die Brücke "Puente La Salve". Außerdem ist hier der Spazierweg von wunderschönen Bäumen umgeben. Spaziert man diesen Weg weiter, gelangt man auf die "Areatzako Pasealekua"-Promenade, welche dann in den Park "Areatzako Parkea" mündet. Bäume, Bänke und Spielmöglichkeiten für Kinder laden zu einer Pause ein. Hier findet auch oft ein Flohmarkt statt.
Bald erreicht man dann das Rathaus, ein tolles Gebäude mit einem kleinen Platz davor.
Wenn man an der "Erribera Kalea" entlanggeht, hat man eine schöne Sicht auf den Fluss und die gegenüberliegenden bunten Häuser, sowie den Bahnhof von Bilbao.



Die Altstadt
Die Altstadt von Bilbao ist ein Wirrwarr aus engen Gassen, hohen alten Gebäuden und Pintxos-Bars, dazwischen tolle Plätze und eine herrliche Kathedrale.
Der "Plaza Nueva", eine Miniausgabe des Plaça Reials in Barcelona, ist der Treffpunkt schlechthin in Bilbaos Altstadt. Bars, Cafés und Restaurants reihen sich aneinander, Kinder spielen Fußball, Einheimische sitzen auf Bänken und trinken den typisch baskischen Wein. Ein wunderbarer Ort, um
Rund um den Plaza Nueva schlendert man am besten einfach durch die vielen Gassen wie die "Calle Sombrereria" und "Calle del Correo" und "Calle Askao".
Ein weiterer herrlicher Platz ist der Kathedralsplatz "Done Jake Plazatxoa". Hier steht natürlich die beeindruckende Kathedrale Bilbaos (Eintritt 10€). Außerdem reihen sich bunte Häuser aneinander und ein Spaziergang durch die anliegenden Gassen, wie beispielsweise die "Calle Barrenkale", "Calle Carnicería Vieja" und die "Calle de la Tenderia" lohnt sich sehr.
Verlässt man die Altstadt Richtung Fluss, gelangt man zum schönen Theater "Teatro Arriaga Antzokia" mit dazugehörigem Platz "Arriaga Plaza".












die Neustadt
In der Neustadt befinden sich zahlreiche wunderschöne Gebäude, die bei mir mal wieder ein bisschen Paris-Feeling verbreiten, dazu Alleen und Plätze und natürlich auch verschiedene Modeketten und Einkaufsmöglichkeiten. Was mir hier besonders gut gefällt, ist der Mix aus alten Bauten und modernen Hochhäusern.
Die "Gran Via de Don Diego López de Haro" ist eine Prachtstraße voller schöner Gebäude, Bäume, Bänke und Geschäfte. Von dort gelangt man in wenigen Gehminuten zu einer weiteren Shoppingstraße "Iparraguirre Kalea".
Rund um die "Ercilla Kalea" und "Colón Kalea" reihen sich besonders schöne Häuser.. Der Platz "Jardines de Albia" lädt mit seinen Bäumen, Bepflanzungen und Bänken zu einer kleinen Pause ein.
Der "Plaza de Don Federico Moyúa" ist zwar ein Verkehrsknotenpunkt, aber hier zweigen viele Straßen ab, außerdem ist der Platz mit seinem Brunnen und Blumen durchaus schön anzusehen.
In einer der abzweigenden Straßen befindet sich ein, wie ich finde, weiteres Highlight: die Kirche "Iglesia de San José de la Montaña". Wahrscheinlich gefällt sie mir so gut, weil sie Hogwarts-Gefühle in mir ausgelöst hat. Aber mit ihren Türmchen und der Fassade schaut sie einfach sehr besonders aus. Leider waren wir außerhalb der Öffnungszeiten dort und konnten sie deshalb nicht von innen besuchen. Besonders cool fand ich auch den Kontrast zwischen der alten Kirche und den modernen Hochhäusern im Hintergrund.
Von der Kirche führt dann die Straße "Iparraguirre Kalea" Richtung Guggenheimmuseum, hier befinden sich sehr viele Restaurants und Bars.
In der Straße "Mazarredo Zumarkalea" hat man eine tolle Aussicht auf die Brücke "Zubizuri", ebenso sieht man in dieser Straße besonders schöne Häuserfassaden.
Azkuna Zentroa
In der Neustadt befindet sich das Kultur- und Kunstzentrum "Azkuna Zentroa". Dies beinhaltet Restaurants, Ausstellungsräume, Mehrzweckräume, Kinos und einen Sportraum. Besonders cool ist der Bau des Zentrums, dieser steht nämlich auf 43 Säulen. Ein Besuch im Inneren des Zentrums lohnt sich, denn nur so sieht man die Bauweise der Säulen. Der Besuch ist kostenlos, aber Fotos dürfen nicht geschossen werden.










Aussicht - Artxanda Viewpoint
Vom "Artxanda Viewpoint" hat man einen herrlichen Ausblick auf ganz Bilbao. Dort oben wartet eine schöne Parkanlage mit Bänken, um die Sicht zu genießen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Man kann natürlich mit dem Auto nach oben fahren, oder aber man nimmt die Zahnradbahn. In drei Minuten befördert sie ihre Passagiere vom Zentrum nach oben (Abfahrt am "Funikularreko Plaza", Einzelfahrt 2,50€, Berg- und Talfahrt 4,30€). Eine weitere Option ist ein Fußmarsch nach oben. In guten 50 Minuten steigt man vom Zentrum hinauf, der Weg bietet bereits schöne Aussichten auf Bilbao.

die Schwebebrücke
Eine ganz besondere Brücke bekommt hier nochmal einen eigenen Eintrag: die Biskaya-Hängebrücke mit der dazugehörigen Schwebefähre von Biskaya.
Die Brücke verbindet die Ortschaften Getxo und Portugalete, welche durch die Flussmündung "Ría de Bilbao" voneinander getrennt sind. Eine Schwebefähre ist eine ganz eigene und besondere Konstruktion, welche Passagiere (zu Fuß oder mit dem Auto) transportiert.
Beide Orte sind von Bilbao in 15 Minuten mit dem Auto oder in 30 Minuten mit der Metro zu erreichen. Ich kann diesen kleinen Ausflug wirklich sehr empfehlen. Alleine die Brücke und die Konstruktion der Schwebefähre von einer der Uferseiten zu betrachten, ist sehr beeindruckend.
Wir sind nach Getxo gefahren. Ein sehr netter Ort, durch den man wunderbar schlendert. Besonders toll hat mir aber natürlich die Uferpromenade gefallen, denn der Blick auf die Brücke, die Schwebefähre, und auch auf Portugalete ist wirklich super.
Nach einer Kaffeepause sind wir dann mit unserem Auto mit der Schwebefähre auf die andere Uferseite nach Portugalete gefahren. Die Schwebefähre kostet pro Fahrzeug drei Euro (als Fußgänger ebenfalls drei Euro), das Ticket kann direkt auf der Schwebefähre gekauft werden. Die Schwebefähre fährt ungefähr alle 15 Minuten und benötigt für die Überfahrt nur ein paar wenige Minuten. Natürlich bietet es sich dann an, auf der anderen Uferseite auch noch in Portugalete herumzuschlendern. Da wir an diesem Tag aber schon viel gemacht haben, waren wir nicht mehr in Portugalete unterwegs.
Eine andere Möglichkeit ist, nicht mit der Schwebefähre über den Fluss zu fahren, sondern über die Brücke zu gehen. Hier bekommt man bestimmt auch wunderbare Blicke auf die Brücke und die Fähre, allerdings kostet die Brückenüberquerung (sieben Euro).





pintxos-kultur
Absolut typisch baskisch ist die Pintxos-Kultur. Pintxos sind die Tapas im Baskenland. Überall befinden sich Pintxos-Bars, dort werden die kleinen Gerichte an der Bar präsentiert. Man geht an die Bar und sucht sich die gewünschten Pintxos aus, dazu trinken fast alle ein Glas baskischen Wein. Meistens bleibt man aber nur kurz in der Bar, trinkt und isst, oft auch im Stehen, und zieht dann schon zur nächsten Bar, um dort wieder ein paar Pintxos zu genießen.